4. Partizipationstreffen für das „Zentrum für seelische Gesundheit“

Das 4. Partizipationstreffen für das „Zentrum für Seelische Gesundheit“ (ZfSG) des Arbeitskreises Neue Psychiatrie fand am 14.04.2023 in der Blauen Manege statt.
Anwesend waren mehr als 20 Teilnehmende aus unterschiedlichsten Bereichen.
Das Treffen diente der Diskussion der Machbarkeitsstudie von Forum L und der Vorstellung des aktuellen Stands.

Ein zentraler Punkt des Treffens war das „Modul 4“, das als Begegnungsort geplant ist.
Es wurde diskutiert, dass die Stadtplanung bisher keine Rahmenbedingungen für die Bebauung des Geländes in der Hafenstraße festgelegt hat. Gemeinsam sollen die Bedingungen vor Ort betrachtet und abgefragt werden.
Es wurde auch über Ideen zur Anbindung des Geländes an den Waller Wied und das Quartier diskutiert, um den vorhandenen Raum nicht nur zuzubauen, sondern auch mittels Wegen zu gestalten.
Es folgte eine Diskussion über die mögliche Einbindung anderer Ideen, wie die eventuelle Nutzung des Alten Gleisbettes und eines geschlossenen Tunnels, um sich im Quartier abseits von befahrenen Wegen fortzubewegen. Es wurde betont, dass es wichtig sei, das „sozialräumlich zu denken“. Eine gemeinsame Begehung des Geländes in der Hafenstraße wurde angeregt und fand am 20.04.2023 statt.

Außerdem wurde diskutiert, dass die Ergebnisse der Studie in einem gemeinsamen Termin am Modell der Übersee-Stadt im Siemens-Hochhaus präsentiert werden sollen. Hierzu wurde die Gesundheitssenatorin befragt. Die Senatorin hat zugesagt, die Ergebnisse vorzustellen und zu einem Termin am 04.05.2023 um 11:00 Uhr geladene Gäste einzuladen.
Zum Abschluss des Treffens wurden Arbeitsgruppen gebildet, um an den Ideen zum „Modul 4“ zu arbeiten wie das ZfSG zu einem Ort der Begegnung und Unterstützung werden kann.

In der Arbeitsgruppe 1 (Partizipation: wie geht es weiter im Sozialraum?) wurde über die Begriffe „Sozialraum“ und „Begegnungsort“ diskutiert und festgestellt, dass diese Begriffe noch weiterentwickelt werden können.
Es geht darum, Leute zu begeistern und anzusprechen, wer dafür im Boot sein soll und welche Kräfte noch nicht mitgedacht wurden.
Gemeinsame Mahlzeiten sind wichtig und es soll nicht nur „psychiatrisch“ gedacht werden. Eine Arbeitsgruppe „Sozialraum“ wird gegründet, die Adressen sammelt und jene besucht, um für die Zusammenarbeit und das gemeinsame Denken zu begeistern.

In der Arbeitsgruppe 2 (Integration verschiedener Wohnformen ins Zentrum für seelische Gesundheit) wurde darüber diskutiert, ob Wohnen im ZfSG mitgedacht werden soll und ob das angebracht ist. Es soll ein Ort werden, der offen, bunt und ruhig ist. Die Idee des Wohnens kam mit der Frage nach Finanzierbarkeit des Projekts auf. Es müsste dann auch nicht nur geförderten, sondern auch frei finanzierten Wohnraum geben. WG´s oder gemischte Wohnformen sind denkbar und alles soll barrierefrei sein. Für das Wohnen sollen mehrere Geschosse geplant werden, die Höhe des Gebäudes ist auch eine optische und städtebauliche Frage.

Die Arbeitsgruppe 3 (Konzeption eines Nachtcafés im Zentrum für seelische Gesundheit) stellte das Nachtcafé der BWG vor und präsentierte Ideen, wie ein Nachtcafé aussehen sollte.
Es sollen vier Säulen für das Nachtcafé etabliert werden: Telefonischer Krisendienst, Rückzugsräume für kurzfristige Übernachtungsmöglichkeiten, Weitervermittlungsmöglichkeiten und ein Kriseninterventionsteam für 24/7.
Krisengespräche, Spiele, WLAN-Nutzung, Beratung, Mahlzeiten und Getränke für kleines Geld sollen angeboten werden. Das Nachtcafé soll selbst verwaltet und selbst gestaltet werden.
Ein „Nachtcafé Forum“ soll eingerichtet werden, um allen eine Stimme zu geben. Für Krisengespräche sollen immer zwei Personen zur Verfügung stehen.
Das „Nachtcafé kann ein Anker werden, sodass es mit allen Beteiligten vernetzt ist“ und es soll auf mindestens 25 Personen pro Nacht ausgelegt sein.
Eine Anmeldung soll nicht notwendig sein, die Menschen sollen einfach kommen können.

Das 4. Partizipationstreffen war somit ein wichtiger Schritt für das „Zentrum für Seelische Gesundheit“ und den Austausch aller Beteiligten.